Gedicht „Frühling 2015“

Vom Eise befreit sind sie bald,

die Pole der Erde.

Versunken im Meer,

die glücklichen Inseln.

Verlorenes Paradies,

aus dem wir selbst uns vertrieben.

 

Natürlich, es ist wieder Frühling.

Es ist wieder Hoffen auf neues Beginnen.

Doch ist es vermischt mit dem Pesthauch des Todes.

 

Natürlich, es gibt wieder Blätter und Blüten

an Ästen, die zuvor uns als leblos erschienen.

Natürlich, sie sind wieder da,

die Vögel, zurück aus dem Süden.

 

Tiere sind zu bewundern,

die im Winter verborgen.

Bis auf die Arten die niemals mehr da sind,

die niemals mehr kommen.

Ausgerottet vom Herren der Schöpfung.

 

Trotzdem, die Sonne erwärmt uns die Haut und die Herzen.

Doch Romantik des Frühlings und Glücksgefühle?

Von Jahr zu Jahr sind sie weniger wahr.

Ein Bild nur, mit dem wir selbst uns betrügen.

Wir danken dem Schöpfer in seiner Schöpfung

und denken zu wenig daran, sie zu bewahren.

 

Heinz-Jürgen Dünzl, Mitglied der Initiative Schöpfungsverantwortung, 20.03.2015